From: news51@mystrobl.de
Am Sat, 25 Oct 2025 16:33:28 GMT schrieb Ulf Kutzner
:
>
>Wolfgang Strobl posted:
...
>> | Wir sind vor Jahren ein paar Mal mit vamos und Sausewind
>> | nach Frankreich bzw. Polen gefahren, Eltern, zwei Kinder,
>> | Gep€€ck, vier Fahrr€€der, jeweils im Reisebus mit Anh€€nger.
>> | Das waren allerdings organisierte Reisen, incl. Unterkunft,
>> | Kinderbetreuung und z.T. Freizeitgestaltung in der Form von
>> | Radtouren. Die organisierten Radtouren konnte man knicken,
>> | das wollten und brauchten wird auch damals schon nicht, der
>> | Rest war aber durchaus brauchbar. Die Firmen existieren
>> | immer noch und ...
>>
>> Die beiden Firmen existieren noch, solche Angebote gibt es jedoch
>> schon sehr lange nicht mehr. Vielmehr wird erwartet, dass man mit
>> dem Pkw anreist, organisiert wird dann lediglich die Planung und
>> die Unterkunft (oder, bei Radreisen, die Unterk€€nfte) und der
>> Gep€€cktransport von Tag zu Tag. Ein Kontrast wie Tag und Nacht,
>> im Vergleich zu dem, was damals geboten wurde. Was angeboten
>> wird, konnten und k€€nnen wir selbst und besser auf unsere W€€nsche
>> zugeschnitten, woran wir Interesse gehabt h€€tten (n€€mlich
>> Transport von Gep€€ck, R€€dern bis zum oder bis nahe genug ans
>> Ziel, um den Rest per Taxi erledigen zu k€€nnen)
>
>Mit der beschrieben Menge an Gep€€ck und Fahrr€€dern
>wie oft erfolgreich Taxi gefahren?
Da wir mit der beschriebenen Menge an Gep€€ck und Fahrr€€dern ohne
Auto gar nicht erst hingekommen w€€ren, stellte sich die Frage
nicht. Und seit einer der S€€hne mal samt Koffer trotz Fahrkarte
und Reservierung aus einem weitgehend leeren deutschen Zug
geflogen ist, weil der Zugbegleiter offenbar Langeweile hatte und
im Koffer ein zerlegtes Fahrrad vermutete (das die Bahn so
verpackt absolut nichts angeht), ist das durch fr€€here Erlebnisse
schon abgek€€hlte Interesse an €€berregionalem oder gar
internationalem Zugtransport mit Fahrrad- und Gep€€ckmitnahme
weiter gesunken. Umst€€ndlichkeiten und hohe Preise kann man sich
ja noch sch€€nreden, bei solchen v€€llig willk€€rlichen Schikanen
ist eine Grenze €€berschritten.
>
>Oder unbegleitetes Gep€€ck im Taxi zwischen den Unterk€€nften?
Auch die Frage h€€ttest Du Dir vmtl. selber beantworten k€€nnen.
>
>> wird nicht mehr
>> angeboten. Inzwischen haben wir uns l€€ngst mit der Anreise per
>> selbst gesteuertem Auto abgefunden.
>
>Die Bahn macht es einem da auch nicht leicht.
Wie das? Die Bahn kommt hier gar nicht ins Spiel.
>
>> >Einige Jahre sp€€ter haben wir dann eigene R€€der in ein Quartier
zwischen
>> >St. Remy und Cavaillon mitgenommen, die Erfahrungen waren durchwachsen.
>> >Es gab fast keine anderen Radfahrer, auf kleinen Landstra€€en fuhren die
>> >Autos sehr schnell und wir wurden oft unn€€tig eng €€berholt.
>>
>> Wir waren in Frankreich in allen m€€glichen Regionen unterwegs.
>> €€hnlich wie in Deutschland h€€ngt das Verkehrklima von der Region
>> ab, bisweilen recht kleinteilig. Von manchen St€€dten muss man in
>> manchen Regionen einen gro€€en Abstand (>5-10 km) halten, um nicht
>> ungl€€cklich zu werden, in anderen Regionen f€€hrt jeder, vom
>> trainierenden und sportlichen Rennradfahrer bis hin zum Greis auf
>> einem alten Hollandrad ganz unbefangen auf der Fahrbahn, einfach
>> weil es keine andere M€€glichkeit gibt. Freilich ist Frankreich
>> Autoland, mehr noch als Deutschland und in der N€€he von Radwegen
>> wird es immer ungem€€tlich. So lange man aber weit genug von den
>> Autobahnen und stark befahrenen Nationalstra€€en bzw. deren
>> Nachfolger bleibt, ist alles gut. Dass Rennradtouristen eine
>> Einnahmequelle darstellen und viele davon Radwege h€€chstens mal
>> als Abk€€rzung nutzen, spielt vielleicht auch eine Rolle. Leider
>> wird das in letzter ZEit durch Ebike-Touristen jedoch mehr als
>> kompensiert.
>>
>> Was Cavaillon angeht, wir haben die Gegend westlich von
>> Coustellet gemieden, zu nahe an der Autobahn. Das merkt man auch
>> und bisweilen mehr noch auch auf den kleinen Landstra€€en.
>>
>>
>>
>> >Im Dunkeln
>> >haben wir uns mit dem Rad nicht mehr rausgetraut. Auf der Hinreise
>> >hatten wir an der Autobahn ironischerweise viele Plakate gesehen die f€€r
>> >R€€cksichtnahme auf Radfahrer warben. Das war auch bitter n€€tig und hat
>> >mit der Zeit vielleicht einen gewissen Effekt gehabt.
>>
>> Meine Vermutung ist, dass es eher den gegenteiligen Effekt hat
>> und dass es urs€€chlich andersherum l€€uft: man entschuldigt sich
>> f€€r das r€€de Verhalten, weil man sonst nichts dagegen unternehmen
>> kann bzw. will. Die Ironie, ausgerechnet auf der Autobahn f€€r
>> R€€cksichtnahme auf Radfahrer zu bitten, die hat jedoch eine
>> gewisse Gr€€€€e.
>
>Da ist es noch nicht zu sp€€t, und die Zahl der
>Autofahrer, die nie von der Autobahn abfahren,
>h€€lt sich doch in Grenzen.
Gl€€cklicherweise ist das meist l€€ngst vergessen, wenn die
Autofahrer von der Autobahn abgefahren sind. Solche plakativen
Aktionen sind i.d.R. Folge und Begleitmusik eines schlechten
Verkehrsklimas, aus Sicht von jemand, der mit dem Fahrrad einfach
nur als ganz normaler Verkehrsteilnehmer ernstgenommen werden
will, statt als Pflegefall, den man erst g€€nnerhaft behandelt und
dann verscheucht.
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