From: usenet@arnowelzel.de
Wolfgang Strobl, 2024-10-20 11:07:
> Am Sun, 20 Oct 2024 01:02:51 +0200 schrieb Arno Welzel
> :
>
>> Wolfgang Strobl, 2024-10-19 16:10:
>>
>> [...]
>>> Wenn wir aber die Entwicklung von Benutzerschnittstellen generell zum
>>> Thema machen wollten (wof€€r de.rec.fahrrad wohl der so ziemlich
>>> abwegigste Ort ist), dann sollte es IMO darum gehen, ob man die
>>> Softwareentwicklung f€€r eine Hardware, die mit Maus, Tastatur und
>>> Bildschirm seit gut vierzig Jahren weitgehend unver€€ndert in Gebrauch
>>> ist, so betreiben sollte, als ginge es darum, eine Modezeitschrift im
>>> Jahresrhythmus mit immer wieder neu und anders wirkenden "frischen
>>> Inhalten" zu f€€llen.
>>
>> Nur weil etwas seit 40 Jahren so gemacht wird, bedeutet nicht, dass auch
>> 40 Jahre lange die selben Menschen damit arbeiten.
>>
>> Wer heute 20 Jahre alt ist, der kennt die Technik von vor 30 Jahren
>> schlicht nicht.
>
> Du hast keine Kinder, nehme ich an?
Nein, nur 7 Neffinnen und Neffen im Alter zwischen 8 und 20 Jahren und
in meinem direkten Umfeld gibt es ebenfalls etliche Leute mit Kindern,
die noch im Schulalter sind oder gerade in das Berufsleben einsteigen.
[...]
>> Entsprechend ver€€ndert sich auch die Art, wie Oberfl€€chen gestaltet
>> werden und der Umstand, dass Browser heutzutage Dinge wie DOM-Storage,
>> WebAssembly usw. usf. beherrschen, f€€hrt ebenfalls dazu, dass
>> Web-basierte Anwendungen nicht mehr so entwickelt werden, wie noch vor
>> 10 oder 20 Jahren.
>
> Der Umkehrschluss, denn du hier zu suggerieren versuchst, ist schlicht
> und einfach falsch. Blo€€ weil Wissenschaft und Technik Fortschritte
Welcher Umkehrschluss?
> machen und m€€glich gewordene technische L€€sungen im Laufe der Zeit
> durchprobiert werden und sich einige dann etablieren, bedeutet das
> nicht, dass alle gegenw€€rtig etablierten Varianten deswegen auch besser
> sind als diejenigen, die ersetzt wurden. Manche Entwicklungen, auch
Wo habe ich das behauptet, dass sie zwangsl€€ufig besser sind? Ich habe
nur festgestellt, dass es *anders* ist. Ob es "besser" ist, k€€nnen nur
die sagen, die damit umgehen. Dabei spielt aber eben eine Rolle, was man
schon kennt - und was jemand kennt, der heute 60 Jahre oder €€lter ist,
ist halt etwas anderes, als jemand, der erst nach 2000 oder 2010
ernsthaft mit Computern gerarbeitet hat.
Bis in die 1980er Jahre hinein, waren grafische Oberfl€€chen nicht weit
verbreitet. Auch die Ger€€te von Apple waren Ende der 1980er noch eher
ein Nischenprodukt f€€r Grafiker.
Dann kam Windows 95 und eine GUI auch an PCs war vollkommen normal,
selbst wenn rein textorientiere L€€sungen im Einzelfall immer noch
effektiver waren f€€r Leute, die gewohnt waren, damit umzugehen.
Schlie€€lich verbreiteten sich in den 2010er Jahren auch noch Smartphones
und ein €€berall verf€€gbares Internet mit Geschwindigkeiten, die auch f€€r
Streaming von Musik und sp€€ter auch Video ausreichend war.
Daraus ergab sich zwangsl€€ufig auch eine €€nderung der Kultur, wie man
"Computer" nutzt - und auch Smartphone sind zweifellos Computer.
[...]
> Variation ist n€€tzlich, um nicht in lokalen Optima steckenzubleiben.
> Aber nicht als Selbstzweck und als etwas, das man wie das
> sprichw€€rtliche goldene Kalb verehrt.
Ich bin auch ein alter Sack, wie Du und ich bedauere auch manche
Entwicklung. Aber was Du mir hier unterstellen willst, ist schlicht
falsch. Nur weil Du alt bist, bedeutet nicht, dass Du alles wei€€t.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
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* Origin: you cannot sedate... all the things you hate (1:229/2)
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