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  Msg # 277 of 32043 on ZZDE4412, Friday 8-01-24, 7:21  
  From: LUTZ BECK  
  To: LIBERO  
  Subj: Re: Wirtschaftskrisen - In der =?UTF-8?B  
 From: me@privacy.net 
  
 On 22.07.2018 10:54, Libero wrote: 
  
 >so wie auch Politiker Geldgeschenke verteilen, wenn es nach 
 >eigenen Gesichtspunkten passt. 
  
 Genau. Aber die Politiker verteilen solche Geschenke selten. 
 (Selten zB so, wie jetzt Mainstream der CDU u. CSU etwas vom 
 Steuer€€berflu€€ in die Taschen der Minihaushalte zur€€ckflie€€en 
 lassen "wollen" - in der Hoffnung, die W€€hler w€€rden wieder 
 mehr Stimmen der CDUCSU und weniger der AfD zukommen lassen. 
 Wobei ausgerechnet die "linksgr€€nversifften" "investiert das 
 Geld in die marode Infrastruktur!" schreien. Also die "Feinde 
 des Kapitalismus" empfehlen Grunds€€tzliches zur F€€rderung 
 desselben. Aber die "geborenen F€€rderer" Wirtschaftsversteher, 
 CDUCSUFDP, "naaah, geh zua, mochn ma ned!" Alles verkehrte Welt 
 am Anfang des neuen Jahrhunderts! :)) 
  
 Meistens schenken sie der Privatwirtschaft - und davon meistens 
 in die Schatullen der Riesen ("Big Business"). Und verschlie€€en 
 beide Augen bei vielen oder den meisten S€€nden (vor allem im 
 Bereich Umwelt- u. Gesundheitsbelastung). Was meinste, warum 
 die jetzige Abgasaff€€re derma€€en €€berdimensioniert ist? Ironie 
 der Geschichte des Kapitalismus: Ausgerechnet im Lande, wo Ka- 
 pitalismuskultus u. -Fetisch am st€€rksten sind (innerhalb der 
 westl. Welt), in den USA, hat die zust€€ndige Wachhundbeh€€rde 
 die Abgask€€nstler beim Schummeln erwischt! (Die unsrigen haben 
 "gepennt". Eher haben "Zeichen" od Anweisungen "von oben" bekom- 
 men: "Na-na-na, blo€€ nihil facere!". Zumal beim Riesen, der VW 
 fertigt, der Papi Staat selber an den Hauptversammlungen der 
 Kapitalschieber als "Gro€€aktion€€r" teilnimmt.) 
  
 > Und das machen sie sogar mit dem Geld ANDERER Leute. Mit Geld, das 
 > sie selbst nicht mal erwirtschaftet haben. Ob das immer rentabel oder 
 sinnvoll 
 > ist, ist irrelevant. Hauptsache, man h€€lt das Stimmvieh mit der Gieskanne 
 > bei Laune. 
  
 Zieht Euch diesen kaputten und stinkenden Zahn endlich aus der 
 Birne raus! Alles, was gemacht wird, vor allem im KAPITALISMUS, 
 wird mit dem Geld "anderer" gemacht! 
  
 Auch die Erwirtschaftung wird meistens von "anderen" gemacht: 
 der Unternehmer besitzt die Anlagen/Infrastruktur, zahlt die 
 L€€hne, investiert und erteilt Befehle an die Belegschaft. Aber 
 die Wertsch€€pfung ist die Sache der Belegschaft! Kapiert das 
 endlich. Selber erwirtschaften tut nur der ganz kleine Selb- 
 st€€ndige, als Handwerker, Dienstleister, Fertiger und was auch 
 immer, der aber nur er alleine, ohne Gesellen und Azubis im 
 Einsatz, *schafft*. 
  
 Aber auch der, sobald er soziale Unterst€€tzung als Versicherungs- 
 oder sonstiger Fall, zumal bei Pleite, kriegt jede Menge 
 Kapital als "Unterhaltsgeld" von ... "anderen": von der 
 Masse der Mitversicherten und/oder der Masse der Steuerzahler. 
  
 Geschweige denn die Gro€€wirtschaft: Die Aktiengesellschaft 
 kann nur mit dem Geld von *anderen* existieren! 
  
 >>Schlagwort "Rentabilit€€t". Wenn etwas sich "nicht loht", dann 
 >>r€€hrt sich eine Privatwirtschaft extrem selten (und wenn schon, 
 >>dann nur aus ... ideologischen/religi€€sen Gr€€nden). 
 > 
 >Warum sollte man auch investieren in etwas, dass sich nicht auf die eine 
 >oder andere Art lohnt? Das macht auch kein Privatmensch. 
 >DU sicher auch nicht. 
  
 Aber genau das hab ich vor Deinen Zeilen selber geschrieben? 
 Wieso wiederholst Du das? Und zwar so, als w€€rdest Du mir 
 dabei vehement widersprechen? Als w€€re ich so meschigge, da€€ 
 ich f€€r Nichtrentabilit€€t w€€re. (Wenn Du nicht genug i€€t, dann 
 nimm ein paar Dextrose-St€€cke beim Posten ein, damit die 
 grauen Zellen auch was zum Mampfen kriegen!) 
  
 >Der Staat interveniert zugunsten derjenigen, die die st€€rkste Lobby haben. 
  
 Normal! Die schw€€cheren Lobbys gucken eher in die R€€hre. 
 Das funzt eigentlich genauso wie in der Werbewirtschaft 
 sowie wie bei der Bewerbung um eine Arbeitsstelle. :-D 
  
 >Eben dadurch wird ja der freie Markt ausgehebelt. 
  
 Der freie Markt, von dem Du tr€€umst gibt's nicht und kann es 
 nicht geben. Weil die Menschen eher Untiere und Banditen sind; 
 ja sogar die Heiligsten Teilnehmer am Marktgeschehen haben 
 eher Eigenschaften von ... Haien. Daher mu€€ es immer einen 
 m€€chtigen "Arbiter Elegantiarum" geben, der dem, der die 
 Spielregeln schlecht einh€€lt, in die Fresse haut, da€€ der 
 "atomisiert" wird. 
  
 Schau zB jetzt USA mit Drumb an der Exekutivspitze: Der 
 f€€ngt einen "Handelskrieg" an. Ausgerechnet gegen die 
 besten Freunde u. Alliierten. Dabei hamma doch die Welt- 
 organisation WTO (Nachfolge der Orga f€€r GATT), die sich 
 um alle diese Belange, inkl. Wettbewerb u. dgl. 
  
 Aber ein Drumb schei€€t darauf. Warum? Weil Amerika nicht 
 blo€€ eine Super- sondern eine Hypermacht ist! Der Super- 
 staat USA kann praktisch machen, was er will. Auch die 
 anderen Superstaaten, Ru€€land und China, k€€nnen zur Zeit 
 nix dagegen tun. Man kann nur, sich gegenseitig hie und 
 da mit "Sanktionen" €€berh€€ufen. 
  
 W€€re aber die Welthandelsorganisation mit extremer Mil.Macht 
 ausgestattet, so w€€rde sie den Uncle Sam packen und ein 
 paar mal sch€€tteln, dann w€€re Ruhe im Karton. Aber is' 
 ned, weil die "Hard- und Software" ... fehlen! 
  
 >Einer der Gr€€nde, weshalb wir schon einen halben Sozialismus haben. 
  
 "Sozialismus" my foot! 
  
 >Der Staat kann sehr wohl in Konkurs gehen. 
  
 Ich sagte das auch impliziert: Ich unterstrich blo€€, da€€ der 
 Konkursfall f€€r den Staat extremst selten vorkommt, zumal 
 bei Staaten, die extrem reich sind, mit gut u. vielf€€ltig 
 entwickelten Nationen. Aus Deutschland kannste nicht ohne 
 Weiteres und schnell alles kaputt machen - im Gegensatz 
 zu Afghanistan und Somalia. Und das hat man auch 1945-1949 
 gesehen: Die Zerst€€rungen waren apokalyptisch, aber die 
 Menschen (Humankapital) haben "Software" drin gehabt, um 
 die Rolle "Phoenix" erfolgreich zu spielen. 
  
 >Siehe Hyperinflation in den zwanziger Jahren 
  
 Das war ein Sonder-/Regionalfall *der Deutschen* aufgrund 
 der bekloppten Kapitalverwaltung durch Willi-Zwo-Regime 
 und seiner Generalit€€t zur 1.-WK-Finanzierung. Nach der 
 unvergleichlich gr€€€€eren Katastrophe 1945 trat so eine 
 Inflation nicht ein (im Zeitraum 1945-1948, bis die Amis 
 die D-Mark eingef€€hrt haben). Nach dem 2. WK hatten in 
 Europa eine €€hnliche (noch schlimmere) Hyperinflation 
 nur die Ungarn gehabt wie die Deutschen 1921-22. (Bis 
 die Bolshie-F€€hrung unter Anleitung von Stalins Leuten 
 die W€€hrung "Forint" statt "Peng€€" einf€€hrte. Danach 
 stabilisierte sich die Schei€€e; und wiederum durch die 
 starke Hand des Papi Staats - egal, ob in jenem Fall 
 der Papi Staat blo€€ eine der mehreren Marionetten Stalins 
 gewesen ist. *Intervention*! Comprende? Freie Markt- 
 wirtschaft ohne Intervention gibt's nicht: Egal, wie 
 die intervenierende Macht hei€€t, inkl. ob sie "Stalin" 
 oder "Mao" oder "Al Capone" oder "Lucky Luciano" hei€€t. 
  
 [continued in next message] 
  
 --- SoupGate-Win32 v1.05 
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