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      ZZDE4410             de.rec.fahrrad             5072 messages      

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  Msg # 5069 of 5072 on ZZDE4410, Wednesday 11-04-25, 9:46  
  From: STEPHAN GERLACH  
  To: WOLFGANG STROBL  
  Subj: Re: "dieser Radweg wird kein leichter se  
 to=" 
 From: mam99hes@t-online.de 
  
 Wolfgang Strobl schrieb: 
 > Am Sun, 26 Oct 2025 17:48:52 -0000 (UTC) schrieb Kai-Martin Knaak 
 > : 
 > 
 >> On Sun, 26 Oct 2025 07:51:12 GMT, Ulf Kutzner wrote: 
 >> 
 >>> Kai-Martin Knaak  posted: 
 >>> 
 >>>> On Sat, 25 Oct 2025 13:51:45 +0000 (UTC), Ulli Horlacher wrote: 
 >>>> 
 >>>>> Beitrag der letzten heute-show ueber Radverkehr: 
 >>>>> "dieser Radweg wird kein leichter sein" 
 >>>>> 
 >>>>> https://nrodlzdf-a.akamaihd.net/none/zdf/25/10/251024_sendung_hsh/ 
 >>>> 1/251024_sendung_hsh_3360k_p36v17.mp4 
 >>>>> Ab Minute 25. 
 >>>> Bei 28:40 gabs die Anmerkung, dass die Niederlande 132 € pro Jahr und 
 >>>> Kopf in Fahrradinfrastruktur investieren. In Berlin wären es etwa 5 
 €. 
 >>>> Gibt es irgendwo eine Quelle für diese Zahlen? 
 >>> Und ist es begrüßenswert, wenn mehr Geld für separierende 
 >>> Fahrradinfrastruktur verausgabt wird? 
 >> Unmittelbar vor der Anmerkung wurde ein Fahrradparkhaus in Utrecht 
 >> gezeigt. Das als "separierend" zu charakterisieren, trifft es irgendwie 
 >> nicht ganz. 
 > 
 > Ich erhielt an anderer Stelle einen Hinweis auf diese Ausgabe 
 > dieser Satire-Show, die ich gelegentlich ganz gerne angeschaut 
 > habe. 
  
 Ich habe auch den kompletten Fahrrad-Beitrag live während der 
 Ausstrahlung gesehen. 
  
 > Aber schon dieser Hinweis ließ mich diesmal Abstand nehmen, 
 > ich wollte mich nach den schönen Fahrradurlaub ganz ohne 
 > "Fahrrradinfrastruktur" nicht gleich wieder ärgern. 
 > 
 > Aufgrund des Hinweises von Ulli habe ich jedoch meine Frau 
 > gefragt, ob sie die Sendung gesehen habe.  Die Antwort: "ja, aber 
 > ich habe es nicht erwähnt, weil ich nicht wollte, dass du dich 
 > ärgerst. Es waren die üblichen Sprüche, die man überall hört, 
 > sieht oder liest. Nichts Neues, lohnt nicht". 
  
 Sowohl der Moderator Oliver W. als auch die Mitarbeiter "hinter den 
 Kulissen" haben vermutlich nicht aus böser Absicht gegenüber 
 Fahrradfahrern diesen Beitrag erstellt. 
 Vermutlich sind sie tatsächlich in dem Glauben rangegangen, Mißstände 
 für den Fahrradverkehr in Deutschland aufzuzeigen, und zum Vergleich 
 gute(?!) Beispiele aus den Niederlanden zu zeigen. Diese Beispiele sind 
 dann eben: 
 - Fahrradparkhaus 
 - Radwege. 
  
 > Was Fahrradparkhäuser angeht, auch die in Holland, als ich mir 
 > das letzte Mal die Mühe gemacht habe, nach einer ähnlichen 
 > Lobpreisung mal zu recherchieren, wie ein Fahrradparkhaus in 
 > Holland in der Praxis aussieht, war mein Eindruck der, dass es 
 > i.W. denselben Zweck erfüllt, dem "Fahrradinfrastruktur" fast 
 > immer dient: die Radfahrer aus dem Weg zu räumen, weil sie den 
 > Verkehr stören, oder das Verkaufsgeschäft, oder sonst irgend 
 > etwas. Und wenn sie nicht freiwillig das Feld räumen, muss man 
 > sie erschrecken und zu Tode erschrecken, siehe das Zitat am Ende 
 > dieses Postings. 
 > 
 > Ich erinnere mich noch gut, auch aus den Zeiten, als ich noch im 
 > ADFC aktiv war, wie umfänglich damals das Konzept "Wegeketten" 
 > propagiert wurde: Die Radfahrer fahren nicht in die zentrale 
 > Tiefgarage, um dann in der Stadt herumzuschlendern und Einkäufe 
 > ggfs. dann dort in den Kofferraum zu packen, ggfs. auch auf 
 > mehrere Gänge verteilt, sondern sie fahren von Geschäft zu 
 > Geschäft oder von oberirdischem Abstellplatz zu Abstellplatz, 
 > z.B. um das Fahrrad in Sichtweite zu behalten und natürlich, um 
 > größere Einkäufe nicht weit tragen zu müssen. 
  
 Ich habe das tatsächlich schon so praktiziert, wenn ich hier in der City 
 mehrere Wege zu erledigen hatte: Fahrrad an irgendeinem Fahrradbügel 
 abgestellt, und dann mehrere "Stationen" abgelaufen. Diese Stationen 
 befanden sich maximal 500m Radius (eher weniger) vom Abstellort des 
 Fahrrades entfernt; zudem gab es eine große Fußgängerdichte. 
  
 > Ein möglichst 
 > zeintrales und möglichst großes Parkahaus ist da nutzlos und eher 
 > abträglich, und sei es auch nur, weil es eine Rechtfertigung 
 > liefert, gut frequentierte oberirdische 
 > Fahrradabstellmöglichkeiten vergammeln zu lassen und dann 
 > abzubauen, wie es leider auch in Bonn geschehen ist. 
  
 Wenn tatsächlich andere Fahrradabstellmöglichkeiten (Fahrradbügel?) für 
 ein Parkhaus abgebaut(!?) werden, ist das eher kontraproduktiv. 
 Hier gibt es viele (dezentrale) Fahrradbügel direkt in der City. 
  
 > Bei einem Fahrradparkhaus mit 12.500 Plätzen zentral am Bahnhof 
 > frage ich mich, wer das eigentlich nutzt. 
  
 Bahn-Reisende? In irgendeiner Stadt (München? Karlsruhe?) meine ich mal 
 bei der (Bahn-)Durchreise ein Fahrrad-Parkhaus o.ä. am Bahnhof gesehen 
 zu haben; das war damals gut gefüllt. Es kann auch sein, daß da viele 
 "Fahrrad-Leichen" drin standen. 
  
 [...] 
 > Ansonsten vermute ich, der Tenor und Tonfall der Show war von dem 
 > vorgegeben, was ein sechs Jahrer Marketingartikel schon lieferte: 
 > 
 >  
 > 
 > "Utopia meint: In vielen europäischen Städten ist Fahrradfahren 
 > nach wie vor lebensgefährlich und daran muss sich etwas ändern. 
 > Die Niederlande gehen, was den Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur 
 > angeht, schon lange mit gutem Beispiel voran." 
 > 
 > Ja danke. Bei "Unterstützung" von dieser Seite braucht man als 
 > radfahrender Verkehrsteilnehmer wirklich keine Feinde mehr. 
  
 Das war auch in dem Heute-Show-Beitrag so ähnlich. 
 Vermutlich aus der Überzeugung heraus, daß das tatsächlich so stimmt 
 (Fahrradfahren wäre wegen fehlender Radwege lebensgefährlich, 
 Niederlande würden in Form einer Vorbild-Funktion gute 
 Fahrrad-Infrastruktur bieten etc.). 
  
  
 -- 
 > Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen. 
 gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen... 
 (...Dialog aus m.p.d.g.w.a.) 
  
 --- SoupGate-Win32 v1.05 
  * Origin: you cannot sedate... all the things you hate (1:229/2) 
    

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