From: news5@mystrobl.de
Am Sat, 12 Oct 2024 11:38:03 +0000 schrieb Ulf_Kutzner
:
>On Sat, 12 Oct 2024 11:12:58 +0000, Wolfgang Strobl wrote:
>
>> Am Fri, 11 Oct 2024 18:22:18 -0000 (UTC) schrieb Stefan
>> :
>>
>>>>>> damit w€€ren wir wieder bei den Radwegen, die Radfahren nur
>>>>>> umst€€ndlicher und weniger leistungsf€€hig machen, aber nicht
>>>>>> sicherer. IMNSHO machen sie das Leben gef€€hrlicher, auch wenn man
>>>
>>>Wenn Radweg von vornherein eingeplant werden und dann auch sicher und
>>> komfortabel gef€€hrt sind, sind Radwege ein gutes Mittel.
>>
>> Nein. Ein Blick in die Realit€€t widerspricht diesem Mantra, das wir seit
>> den inzwischen €€ber vierzig Jahren wissen (k€€nnten), in denen ich das
>> bewu€€t verfolgt habe.
>>
>> Und wo, ausser auf dem platten Land, wo niemand hin will und deswegen in
>> €€berwiegend unbebautem Gebiet reichlich Fl€€che zur Verf€€gung steht,
kann
>> man denn noch Radwege "von vorneherein einplanen"? Nahezu alle
>> direkten Verkehrsverbindungen f€€r Individualverkehr, f€€r die
>> tats€€chlicher Bedarf besteht, exisitieren bereits, als Stra€€en. All
>> die tats€€chlich stattfindende Planung l€€uft auf umwegbehaftete
>> Verdr€€ngung des Radverkehrs von den guten existierenden Verbindungen
>> hinaus.
>
>In Neubauvierteln oder auf Konversionsfl€€chen sollte noch so
>einiges gehen.
Ein Grund mehr, sich von Neubauvierteln fernzuhalten.
>
>Aber nimm mal Verbindungen zwischen Siedlungskern und
>Naherholungsgebiet mit einigen Kilometern Au€€erortsstrecke.
>
>Fahrstra€€en f€€r Pkw/Lkw sind bei Neuanlage auf
>Geschwindigkeiten angelegt, die Radelnde in der
>Ebene schwerlich erreichen, daf€€r nehmen sie
>ggf. mehr verlorene H€€hen oder auch mal umwegige
>Abst€€nde zu Siedlungen in Kauf.
Mag sein. Meine Erfahrung ist, dass es in den meisten F€€llen genau
umgekehrt ist: die Landstra€€e f€€hrt auf direktem Weg von A nach B,
w€€hrend der Radweg m€€andert und Umwege macht.
>
>€€rgert es Dich nicht, da€€ Du wenig Infrastruktur
>vorfindest, die gerade f€€r Radverkehrsbed€€rfnisse
>brauchbar geplant und errichtet wurde?
Mich €€rgern die impliziten Annahmen, die in dieser Frage versteckt sind.
Worin unterscheiden sich Radverkehrsbed€€rfnisse von
Kfzverkehrsbed€€rfnissen? Was hei€€t hier "brauchbar"?
>Ich meine
>jetzt keine fahrbahnbegleitenden Randwege mit den
>bekannten Unfallschwerpunkten an Kreuzungen.
Immer dann, wenn ich die Gelegenheit hatte, eines dieser beworbenen
Radfahrerbiotope in Augenschein zu nehmen, war ich ern€€chtert, aber so
was von.
Es f€€ngt schon damit an, das diese "Infrastruktur" St€€ckwerk ist, d.h.
entweder so abgetrennt, dass sie bestenfalls als touristisches Ziel zu
betrachten ist, das irgendwo zwischen Verkehrskindergarten oder
Vergn€€gungspark, zu dem man dann g€€nstigstenfalls €€ber die
"fahrbahnbegleitenden Randwege mit den bekannten Unfallschwerpunkten an
Kreuzungen" gef€€hrt wird, oder vorzugsweise im Auto mit den R€€dern auf
dem Heckgep€€cktr€€ger. Ein Kennzeichen dieser Art von "Infrastruktur"
ist, dass bei der Planung in der Tat offenbar unterstellt wird, dass
Fahrr€€der Fahrzeuge sind, mit denen niemand schnell fahren m€€chte (oder
kann) und dass entweder nur bei sch€€nem Wetter radgefahren wird, oder
mit Fahrr€€dern, die traditionell f€€r Schlammspringer und f€€r
Gel€€ndesport vorgesehen sind.
Worin sich bei "Infrastruktur" f€€r Radverkehr, die in das vorhandene
Stra€€ennetz eingef€€gt und integriert ist, die Eigenschaften bestehen
sollen, die sie besser f€€r Radverkehrsbed€€rfnisse geeignet machen sollen
als die vorhandenen bzw. entsprechend verbreiterte Fahrbahnen, m€€sstest
du erkl€€ren.
Sicherlich gibt es Stra€€en, die ich mit dem Rad nur ungern befahre. Wenn
ich jedoch die ausklammere, bei denen das gerade am Vorhandensein von
"Fahrradinfrastruktur" liegt, dann bleiben keine €€brig, bei denen der
Wunsch nach separaten Radwegen aufkommt. Jedoch h€€tte ich durchaus
Ideen, wie man die vorhandenen Fahrbahnen fahrradfreundlicher
umgestalten k€€nnte.
Beim Anlegen von neuen Stra€€en w€€re mein Ansatz, jenseits der
Schnellstra€€en die Einteilung von Stra€€en in verschiedene Kategorien
aufzugeben und statt eines grobmaschigen Netzes mehrspuriger Stra€€en
eher auf ein engmaschigeres Netz von kleinere Stra€€en zu setzen, auf die
sich der Fahzeugverkehr entsprechend dem jeweiligen Bedarf verteilt. Das
w€€re bzw. bliebe dann Fahrradinfrastruktur - und Autoinfrastruktur.
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