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      ZZDE4410             de.rec.fahrrad             5072 messages      

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  Msg # 4646 of 5072 on ZZDE4410, Saturday 8-15-25, 1:52  
  From: ANDRE EIGER  
  To: ALLZEIT  
  Subj: Re: Der =?UTF-8?Q?Fu=C3=9Fgaenger?= der   
 From: greenman@fantasymail.de 
  
 Allzeit  wrote: 
 > On Thu, 3 Oct 2024 11:24:38 -0000 (UTC), Andre Eiger 
 >  wrote: 
  
 >>Allzeit  wrote: 
  
 >>Ulf Kutzner hatte schon ganz richtig festgestellt, dass die von 
 >>Dir dargestellte Sorte Mensch besessen davon ist, den Mitmenschen 
 >>vorzuschreiben, wie sie sich zu verhalten und was sie zu tun und 
 >>zu lassen haben. 
  
 > Der unmarkierte Fall sollte sein, dass sich ein jeder *selbst* 
 > "vorschreibt, wie er sich zu verhalten und was er zu tun und 
 > zu lassen hat". 
 > R€€cksichtnahme ist das Wort. 
  
 Objektive Risiken k€€nnen sich von gef€€hlten individuell sehr 
 unterscheiden. Beim Bewerten ersterer hilft beispielsweise die 
 Beobachtung von Unfallzahlen. Und sie machen mir am ehesten 
 Gedanken. 
  
 In das individuelle Erlebnis von R€€cksichtnahme spielt beides hinein. 
  
 Ich versuche, niemandem durch mein Verhalten unn€€tig auf den Senkel zu 
 gehen. Dabei orientiere ich mich logischerweise an meiner Lebenserfahrung 
 und meinem Empfinden, woran denn auch sonst. 
  
 Da es objektiv unm€€glich ist, auf alle denkbaren individuellen 
 Empfindlichkeiten und irrationalen Phobien R€€cksicht zu nehmen, w€€re 
 der Versuch auch vollkommen fruchtlos. 
  
 "R€€cksichtnahme" ist daher ein beliebiges Gummiband, weswegen ich 
 als Ma€€stab prim€€r die Unfallfreiheit herausgehoben habe. 
  
  
 >>€€ber solcherart Anma€€ungen mache ich mir seit langem keine Gedanken 
 >>mehr. Ob und wie ich einen Weg mit dem Rad befahre und wie ich 
 >>Passanten begegne, entscheide ich situativ nach meinem eigenen 
 >>Daf€€rhalten. 
  
 > Nein dieses eigene Daf€€rhalten auch! 
  
 > Die Radler, die mich mit 20cm Abstand passieren, tun das gewiss auch 
 > ganz gem€€€€ ihrem Dings ... ihrem "eigenen Daf€€rhalten", ne is klar! 
 > Und klingeln statt bremsen sowieso. 
  
 Vielleicht ja, vielleicht nicht. Vielleicht waren sie auch unaufmerksam. 
  
 Dass jedoch Klingeln oder Hupen wohl kaum zur Beseitigung einer selbst 
 herbeigef€€hrten Gefahr taugt, sehe ich genauso. 
  
 Und ich stelle fest, dass Du auf der Suche nach Argumenten auch zu 
 objektiven Angaben kommst, wie die 20 cm Abstand. 
  
  
 > Da gibt es also genau so viele - und ich garantiere: unterschiedliche 
 > - "eigene Daf€€rhalten", wie es Menschen gibt. "situativ", versteht 
 > sich! Regeln? Pah, autorit€€r-faschistischer Schweinkram, das! Da will 
 > jemand jemandem "vorschreiben, wie ..."! Das grenzt ja an Dings, an 
 > Dieses und Jenes! 
  
 > Es lebe das eigene Daf€€rhalten, das situative! ;-)) 
  
 Da isser wieder, Dein Anspruch auf "Ich-ich-ich-zuallererst". Wie sollen 
 nur zwei von Deiner Sorte konfliktfrei auf diese eine Welt passen? 
  
  
 >>> Ist aber in d.r.f. v€€llig OT, w€€re eher wohl was f€€r d.a.t.u. oder 
 >>> eben de ... fussgaenger. 
 >> 
 >>Wie man anderen Menschen begegnet, finde ich €€berhaupt nicht OT. Mein 
 >>Fokus liegt in erster Linie auf Unfallfreiheit. 
  
 > Es war zu ahnen. 
  
 Ich w€€sste nicht, was an Unfallfreiheit schlecht ist. Ich f€€rchte 
 allerdings, dass Du auf Dein pers€€nliches Wohlf€€hlklima hinauswillst. 
 Das €€hnelt allerdings der Frage nach Fenster auf oder Fenster zu im 
 Gro€€raumb€€ro. 
  
  
 >> Heruntergebrochen auf 
 >>Fu€€g€€nger und Hunde dr€€ckt sich das vor allem in Abstand und gefahrloser 
 >>Differenzgeschwindigkeit aus. 
  
 > ... die Du nat€€rlich nach "eigenem Daf€€rhalten" gestaltest, - richtig? 
  
 Nicht anders als Du, nur siehst Du Deine Ma€€st€€be als absolut f€€r alle 
 und 
 jeden geltend an. So bist Du bis an Dein Lebensende zum Dauerkonflikt 
 mit den Menschen verurteilt, die Du nicht kontrollieren kannst. 
  
  
 >> Oder dass ich mit dem Rad die matschige 
 >>Seite des Weges nehme und den Fu€€g€€ngern die trockene lasse. 
 >> 
 >>Ob jemanden wie Dich allein die Existenz von Radfahrern stresst, ist 
 >>mir vollkommen egal. 
  
 > Mich stresst die Existenz (genauer: die hochfrequente Passage) von 
 > Radfahrern auf Wegen, die f€€rs Zufu€€gehen ausgelegt und gedacht sind; 
 > es schon lang vor dem rezenten Radfahr-Hype waren. 
  
 Du hast den ganzen langen Rant geschrieben, um zu diesem Punkt zu kommen? 
 Das h€€ttest Du wirklich k€€rzer und pr€€gnanter fassen k€€nnen. 
  
 Dass die Passage von Radfahrern, insbesondere von hinten kommend, 
 f€€r Fu€€g€€nger als unangenehm empfunden werden kann, verstehe ich, bin 
 ja auch Fu€€g€€nger. Dar€€ber hinaus liegt darin objektiv eine latente 
 Gefahr, 
 denn Fu€€g€€nger k€€nnen unvermittelt die Richtung wechseln, Radfahrer 
 nicht. 
  
 Diese objektive Gefahr bewusst zu machen, w€€re mein Ansatz. 
  
 Da Du oben immerhin eine einzige Zahl genannt hast: Bei 20 cm Abstand 
 finde ich Stehenbleiben f€€r eine Verst€€ndigung f€€r geboten. Ab ~1 m fahre 
 ich langsam vorbei, aber das l€€sst sich nicht pauschal beschreiben. 
  
 Klingeln kann helfen, wird aber sehr unterschiedlich antizipiert, und 
 nicht jeder h€€rt es. 
  
 Abgesehen davon meide ich potentielle Konfliktsituationen mit Fu€€g€€ngern, 
 indem ich da langfahre, wo die Chance von Begegnungen eher gering ist. 
  
  
 > Die Einstellung "Och, geht schon f€€r alle (alles au€€er Auto), wenn 
 > alle ein bisschen aufpassen und R€€cksicht nehmen" klingt nur auf den 
 > ersten, verknufften Blick nett. 
  
 Wieso au€€er Auto? Auch das geht, oder liegt das jenseits Deiner 
 Vorstellungskraft? Ich bin in Rheinhessen ans€€ssig, da sind "sch€€ne 
 Wege am See" zwar Mangelware, doch gibt es unz€€hlige Wirtschaftswege 
 in Feld und Weinbergen, auf denen sich alles m€€gliche bewegt. Das 
 w€€rde Dich wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben. 
  
  
 > Die Erholung und die Freude am Spazierengehen (meinetwegen auch 
 > "Wandern") liegt - eigentlich - nicht zum wenigsten im weitgehenden 
 > Dispens von 'Aufpassen' und 'R€€cksichtnehmen': Das einzige, worauf ich 
 > achten muss, ist, meine F€€€€e zu setzen, dass ich nicht stolpere. 
  
 > Radler zwingen mich zum "Aufpassen", und das, finde ich, hat was von 
 > N€€tigung. 
  
 Ich nehme an, Dein Gef€€hl, st€€ndig aufpassen zu m€€ssen, liegt in Deiner 
 Natur, alles und jeden kontrollieren zu m€€ssen. 
  
 Aus meiner Radfahrersicht dagegen bewegen sich Fu€€g€€nger tendenziell 
 erratisch, so dass ich mich um die Konfliktfreiheit k€€mmere, w€€hrend 
 die vor sich hin tappsen. 
  
 Du kommst aus Deiner Haut nicht heraus und wirst Dein Leben leben 
 m€€ssen so gut Du eben kannst. 
  
  
 >> (Gegen€€ber dem heimischen Wild mache ich mir da 
 >>ernsthaft mehr Gedanken.) 
 >> 
 >>Sich zum Wandern, sofern Deiner Story ein gewisser Wahrheitsgehalt 
 >>beizumessen ist, ausgerechnet einen von Fahrradfahrern frequentierten 
 >>Weg auszusuchen, 
  
 > *Umgekehrt*, Freund, *um-ge-kehrt*! 
 > "Sich zum Radeln ausgerechnet einen von Fu€€g€€ngern frequentierten Weg 
 > auszusuchen ..."  muss es hei€€en! 
  
 Nein, Du versuchst, in egozentrischer Weise Dein Problem zu dem anderer 
 Leute zu machen. Ob Du im Bewusstsein Deiner Animosit€€ten auf einem 
  
 [continued in next message] 
  
 --- SoupGate-Win32 v1.05 
  * Origin: you cannot sedate... all the things you hate (1:229/2) 

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