From: io-fagor@t-online.de
On Thu, 3 Oct 2024 11:24:38 -0000 (UTC), Andre Eiger
wrote:
>Allzeit wrote:
>Ulf Kutzner hatte schon ganz richtig festgestellt, dass die von
>Dir dargestellte Sorte Mensch besessen davon ist, den Mitmenschen
>vorzuschreiben, wie sie sich zu verhalten und was sie zu tun und
>zu lassen haben.
Der unmarkierte Fall sollte sein, dass sich ein jeder *selbst*
"vorschreibt, wie er sich zu verhalten und was er zu tun und
zu lassen hat".
R€cksichtnahme ist das Wort.
>
>€ber solcherart Anma€ungen mache ich mir seit langem keine Gedanken
>mehr. Ob und wie ich einen Weg mit dem Rad befahre und wie ich
>Passanten begegne, entscheide ich situativ nach meinem eigenen
>Daf€rhalten.
Nein dieses eigene Daf€rhalten auch!
Die Radler, die mich mit 20cm Abstand passieren, tun das gewiss auch
ganz gem€€ ihrem Dings ... ihrem "eigenen Daf€rhalten", ne is klar!
Und klingeln statt bremsen sowieso.
Da gibt es also genau so viele - und ich garantiere: unterschiedliche
- "eigene Daf€rhalten", wie es Menschen gibt. "situativ", versteht
sich! Regeln? Pah, autorit€r-faschistischer Schweinkram, das! Da will
jemand jemandem "vorschreiben, wie ..."! Das grenzt ja an Dings, an
Dieses und Jenes!
Es lebe das eigene Daf€rhalten, das situative! ;-))
>> Ist aber in d.r.f. v€llig OT, w€re eher wohl was f€r d.a.t.u. oder
>> eben de ... fussgaenger.
>
>Wie man anderen Menschen begegnet, finde ich €berhaupt nicht OT. Mein
>Fokus liegt in erster Linie auf Unfallfreiheit.
Es war zu ahnen.
> Heruntergebrochen auf
>Fu€g€nger und Hunde dr€ckt sich das vor allem in Abstand und gefahrloser
>Differenzgeschwindigkeit aus.
... die Du nat€rlich nach "eigenem Daf€rhalten" gestaltest, - richtig?
> Oder dass ich mit dem Rad die matschige
>Seite des Weges nehme und den Fu€g€ngern die trockene lasse.
>
>Ob jemanden wie Dich allein die Existenz von Radfahrern stresst, ist
>mir vollkommen egal.
Mich stresst die Existenz (genauer: die hochfrequente Passage) von
Radfahrern auf Wegen, die f€rs Zufu€gehen ausgelegt und gedacht sind;
es schon lang vor dem rezenten Radfahr-Hype waren.
Die Einstellung "Och, geht schon f€r alle (alles au€er Auto), wenn
alle ein bisschen aufpassen und R€cksicht nehmen" klingt nur auf den
ersten, verknufften Blick nett.
Die Erholung und die Freude am Spazierengehen (meinetwegen auch
"Wandern") liegt - eigentlich - nicht zum wenigsten im weitgehenden
Dispens von 'Aufpassen' und 'R€cksichtnehmen': Das einzige, worauf ich
achten muss, ist, meine F€€e zu setzen, dass ich nicht stolpere.
Radler zwingen mich zum "Aufpassen", und das, finde ich, hat was von
N€tigung.
> (Gegen€ber dem heimischen Wild mache ich mir da
>ernsthaft mehr Gedanken.)
>
>Sich zum Wandern, sofern Deiner Story ein gewisser Wahrheitsgehalt
>beizumessen ist, ausgerechnet einen von Fahrradfahrern frequentierten
>Weg auszusuchen,
*Umgekehrt*, Freund, *um-ge-kehrt*!
"Sich zum Radeln ausgerechnet einen von Fu€g€ngern frequentierten Weg
auszusuchen ..." muss es hei€en!
Die Fu€g€nger (Spazierg€nger) waren *eher* da. Das sind Wege, die an-
und ausgelegt wurden, als an Radler-Massen noch kein bisschen zu
denken war.
Jetzt, wo alle radeln, als g€b 's was daf€r bezahlt, ist man auf ein
"Seht zu, wie Ihr klarkommt miteinander!" zur€ckgeworfen.
Na, und dieses miteinander Klarkommen sieht dann halt so aus, wie ich
's beschreibe.
Ich bezweifle €brigens stark, dass die Radelei abseits von Stra€en
bzw. anderweitig geeigneten (meint i.d.R. asphaltierten) Wegen den
Leuten was bringt. (Das wei€ ich aus eigener Erfahrung, denn auch ich
fahre Rad, ja ich kenne sogar das hier angesprochene Problem auch von
der anderen Seite her; kenne es so gut, dass ich inzwischen nicht mehr
"durch die Natur" radle, sondern mich zu Fu€ bewege.) Man hat ja gar
nichts von Wald und See u.€., wenn man st€ndig ... _aufpassen_ muss!
Und f€rs rein Sportliche (Fitness usw.) ist man sowieso zu Fu€ besser
disponiert.
> wo Dich Fahrradfahrer doch so nerven, um Dich hernach
>dar€ber aufzuregen, kann ich tats€chlich nur schulterzuckend Deinem
>pers€nlichen Schicksal zuschreiben. Das betrifft mich nicht, solange
>Du nicht gewaltt€tig wirst.
>
>Spannend bez€glich Gewaltt€tigkeit wird es allerdings, wenn Du nach
>Deiner Wanderung in Dein Auto steigst.
Ich fahre nicht Auto.
Hatte vor l€ngerem mal, f€r 7 Jahre, eins, "umst€ndehalber".
>>>Am Ende missverstehe ich Dich und Du hast tats€chlich einen sachlichen
>>>Austausch im Sinne. Dann sag' einfach Bescheid und gib einen konkreten
>>>Ansatz.
>
>> Wie ist die Meinung in d.r.f. zu der Idee eines generellen
>> Fahrradverbots auf Spazier- und Wanderwegen zumindest an Wochenenden
>> und von Mai bis Oktober?
>
>Mit dem Vorschlag eines Fu€g€ngerverbots zu kontern, w€re dasselbe
>armselige Niveau.
Es geht um Wege, die bei vern€nftiger Betrachtung nicht radeltauglich
sind, nicht zuletzt weil sie einfach zu schmal sind f€r Fu€g€nger
*und* Radfahrer. Und das ist genau dann der Fall, wenn die Passage
Fu€g€nger-Radler bei beiden Man€ver erfordert.
>
>Deine Idee tr€gt die Grundannahme, nicht miteinander auskommen zu k€nnen.
Nein, beruht auf Ma€ und Zahl. Unterhalb einer bestimmten Breite (sie
ist sehr genau ermittelbar) ist ein Weg f€r die gemeinsame Nutzung
durch Fu€g€nger und Radfahrer ungeeignet --> stressintensiv f€r alle.
>Ich denke, das habe ich mit "sozial inkompatibel" bereits sehr gut
>getroffen. Und wie es weitergeht, d€rfte mit Joggern, Nordic Walkern etc.
>auch richtig skizziert sein. Hunde hast Du ja schon erw€hnt.
Sich einfach zivilisiert ohne irgendwelche Ger€tschaften und
Ausr€stung vergn€gungsweise durch Wald und Park zu bewegen ist
inzwischen anscheinend exotisch, nerdiges Special-Interest-Zeugs.
In einer gr€€eren Stadt h€tte man ja immerhin noch die M€glichkeit,
sich damit in kostenpflichtige Reservate zu begeben, Botanischer
Garten, Zoo (wer 's mag), ... mehr f€llt mir auf die Schnelle nicht
ein, wo es garantiert hunde, jogger, und radlerfrei zugeht.
Aufs platte Land, ja, da kommen in der Saison ja die St€dter extra
raus mit ihren Ger€ten!
Aber, gut, ich will nicht ungerecht sein: Schon ein weniges abseits
der "Rennstrecken" ist meist schon kaum ein Mensch mehr unterwegs.
Aber auch ich m€chte gern "ans Wasser", auch mal sein, wo viele sind,
aber da ist eben oft vor R€dern kaum mehr ein Durchkommen.
>Meine Vorstellung ist dagegen, dass man den Verkehrsraum grunds€tzlich
>kooperativ nutzen kann.
Ich betrachte Spazierwege nicht prim€r als "Verkehrsraum".
Das ganze "Problem" beruht auf der Verinnerlichung der und der
Totalerfassung durch die Leistungsideologie: Auch in der Freizeit
(welch ein Wort!!) muss geleistet werden, will man so und so viele
Kilometer schaffen, so und so viele Kilokalorien verbrennen.
Aber diesen Aspekt lassen wir jetzt mal lieber sein, ist hier nun
wirklich OT.
--- SoupGate-Win32 v1.05
* Origin: you cannot sedate... all the things you hate (1:229/2)
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