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      ZZDE4410             de.rec.fahrrad             5072 messages      

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  Msg # 316 of 5072 on ZZDE4410, Saturday 8-15-25, 1:51  
  From: ALEXANDER AUSSERSTORFER  
  To: ALL  
  Subj: "Fahrbericht" (vom 13. Juni 2024): Der R  
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 meiner Mutter, selbst Imker gewesen war. Als Kinder hatten wir Bienenwaben 
 wie Kaugummi gekaut. Ich lernte aber auch noch viel Neues. Sogar G€ste aus 
 der Schweiz mit einem Kind waren da. 
  
 Am Ende der Fragerunde wurden wir noch €ber den Plattner Hof informiert. 
 Die letzten Bewohner dieses Hofes waren Schwestern und hatten bis 1974 
 hier gewohnt. Sie hatten kein flie€endes Wasser im Haus gehabt. F€r Wasser 
 hatten sie zu einem nahen Brunnen gehen m€ssen. Aber es gab schon eine 
 Toilette im Haus. Ein Teil des Daches war mit Stroh gedeckt, eine Technik, 
 die heutzutage hierzulande nahezu in Vergessenheit geraten ist. Das 
 Strohdach wiegt €ber 5 t und mu€ alle 35 bis 40 Jahre neu eingedeckt 
 werden. Mittlerweile ist es ein Problem, jemanden zu finden, der sowas 
 noch kann. Auch die Inneneinrichtung des Hofes war noch weitgehend 
 original. 
  
 Mutter wartete in der Zwischenzeit drau€en vor dem Geb€ude in der Sonne 
 auf mich. Weil ich sie nach dem Ende des Vortrages nicht mehr allzu lange 
 warten lassen wollte, warf ich nur noch einige kurze Blicke in die R€ume 
 und verlie€ das Geb€ude dann sofort wieder. Ein Photo, welches ich von 
 einem der Zimmer gemacht hatte, war total verschwommen. Man konnte nichts 
 darauf erkennen. Schade. 
  
 Anschlie€end gingen wir zum Wolfsgrubner See. Er interessierte mich 
 deshalb so, weil der Eschenbach von ihm abflie€t und es dort viele M€hlen 
 gegeben hat. Johann Au€erstorfer, ein Sohn des Trotnerbauern von 
 Wolfsgruben (der Vater hatte auch Johann gehei€en), betrieb dort zusammen 
 mit der Rosina Klaussteiner eine M€hle. Ihr Kind Joseph Au€erstorfer war 
 dann von dieser M€hle in die Vill gekommen, um dort am Truderbach eine 
 eigene M€hle zu betreiben. Der zweite Vorname meines Urgro€vaters stammte 
 wohl von ihm. Leider hatten wir die Zeit nicht mehr, noch den Eschenbach 
 mit seinen ganzen M€hlen, und was heute noch davon €bergeblieben ist, 
 aufzusuchen. Allein daf€r w€rde man wohl mindestens einen ganzen Tag 
 ben€tigen. Daher gingen wir nach Oberbozen zur€ck, nachdem wir einen Blick 
 auf den See geworfen hatten. 
  
 In Oberbozen hatte pl€tzlich der Andenkenladen, wo ich die blauen 
 Bauernsch€rzen gesehen hatte, zu. 
  
 W€hrend ich mich an die Schlange vor den Toiletten der Bergstation der 
 Rittner Seilbahn anstellte, schlenderte Mutter allm€hlich weiter die 
 Stra€e entlang. 
  
 Nach der Toilette besuchte ich noch kurz das Fremdenverkehrsamt und nahm 
 dort wieder einige Brosch€ren und Postkarten mit. Ich fragte auch nach den 
 €ffnungszeiten des Andenkenladens, wo ich die blauen Bauernsch€rzen 
 gesehen hatte. Aber die Frau hinter der Theke meinte nur, die 
 Ladenbesitzerin w€re unberechenbar. 
  
 Als ich wieder auf Mutter traf, meinte diese zu mir, sie h€tte €ber eine 
 Dreiviertelstunde auf mich gewartet. 
  
 In Babsis Cafe nahmen wir noch eine Kleinigkeit zu uns. Wir sa€en drau€en 
 im Freien, aber dort war es recht frisch. Ohne lange Hose und Jacke w€re 
 es wohl kaum auszuhalten gewesen. Es waren auch junge Amerikaner anwesend. 
  
 Als wir bei der Bergstation der Rittner Seilbahn zur€ck waren, hatte der 
 Andenkenladen wieder ge€ffnet. Und ich konnte endlich meine blaue 
 Bauernsch€rze mit dem Tiroler Adler kaufen! Sie kostete 18,95 Euro. 
  
 Auf der R€ckfahrt ins Tal mit der Seilbahn entdeckte ich pl€tzlich 
 Erdpyramiden unter uns! Wir schwebten €ber sie hinweg. Auf der Hinfahrt 
 hatte ich sie wohl €bersehen gehabt. 
  
 Zur€ck im Tal nahmen wir den n€chsten Zug zur€ck nach Branzoll. Dort 
 kauften wir noch Tomaten im COOP, einem Gesch€ft direkt an der 
 Reichsstra€e genannten Dorfstra€e gelegen, welches Mutter viel besser als 
 der Lidl gefiel. Diese Kette h€tte es bei uns fr€her auch gegeben. Die 
 Verk€uferinnen sprachen nur italienisch. 
  
 Wir d€rften gegen halb f€nf wieder zur€ck in der Ferienwohnung gewesen 
 sein. 
  
 Am Abend blieb bei einer Runde Solit€r wieder nur ein Spielstein €brig. 
  
 -- 
 http://home.chiemgau-net.de/ausserstorfer/ 
  
 --- SoupGate-Win32 v1.05 
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