
| Msg # 314 of 5098 on ZZDE4410, Saturday 8-15-25, 1:51 |
| From: ALEXANDER AUSSERSTORFER |
| To: ALL |
| Subj: "Fahrbericht" (vom 12. Juni 2024): Die U |
From: bavariasound@chiemgau-net.de Die Unendliche Geschichte Mittwoch, der 12. Juni 2024 An diesem Tag fuhren wir gegen dreiviertel zehn wieder mit Mutters Auto nach Neumarkt. Dort war im Markt jedoch eine Stra€e gesperrt, weshalb wir wieder r€ckw€rts zur€ckfahren mu€ten, bis wir wenden konnten. Die Parkplatzsuche gestaltete sich schwierig. Wir stellten das Auto zuerst bei dem neuen Friedhof ab. Dort durften wir jedoch nur etwa eine halbe Stunde parken. Wir liefen zu Fu€ in Richtung des Truderbaches. Weiter vorne sahen wir links von der Stra€e einen gro€en Parkplatz. Wir drehten um und liefen zum Auto zur€ck. Mit dem Auto beim gro€en Parkplatz angekommen bemerkten wir jedoch, da€ wir dort bezahlen mu€ten. Ich holte eine Karte heraus und sah ein entsprechendes Symbol f€r einen Parkplatz in dem kleinen Ort Mazon. Als wir Mazon erreichten, stellte sich jedoch heraus, da€ es dort keinen Parkplatz gab. Ganz offensichtlich war hier die Karte vom Fremdenverkehrsamt falsch. Wir fuhren dann hoch nach Montan. Montan war ein Bergdorf. Es zog sich einen Hang hinauf. Dort in Montan fanden wir gleich zu Anfang in einer Kurve einen - wieder geb€hrenpflichten - Parkplatz. Nachdem wir ein St€ck weiter die Hauptstra€e entlang Richtung Dorfzentrum gelaufen waren, bemerkten wir links von der Stra€e einen weiteren, gro€en und geb€hrenfreien Parkplatz f€r Wanderer. Mutter lief zum Auto zur€ck und holte es. Ich ging derweil hoch zum Rathaus, wo es auch einen Raum mit Brosch€ren f€r Fremde gab. Dort suchte ich wieder einiges an Material zusammen, bis ich ein Regal mit aussortierten B€chern von der Ortsb€cherei bemerkte. Im Regal befand sich auch eine Ausgabe der Unendlichen Geschichte von Michael Ende, dem Heimatschriftsteller aus Valley. Als Zehnj€hriger hatte ich bei meinen Gro€eltern in dem Zimmer einer Tante €bernachtet. Diese Tante hatte eine Ausgabe der Unendlichen Geschichte auf ihrem Zimmer liegen gehabt. Ich hatte damals dieses Buch zu lesen angefangen, war jedoch auf Grund des Umfanges nicht allzu weit gekommen. Seitdem aber hatte ich es lesen wollen. Daher schnappte ich mir sofort das Buch und nahm es mit. Als ich das Geb€ude wieder verlie€, kam mir bereits Mutter entgegen. Sie mu€te auf die Toilette. Wir gingen ins Rathaus. Dort gab es jedoch keine €ffentlichen Toiletten; sie sollte zum Parkhaus gehen, welches sich ein St€ck weiter auf der linken Seite der Stra€e befand. Mutter gab mir den Schl€ssel f€r das Auto, damit ich das gesammelte Material und das Buch ins Auto legen konnte. W€hrend ich zur€ck zum Parkplatz ging, suchte Mutter das Parkhaus mit den €ffentlichen Toiletten auf. Als ich wieder zum Rathaus zur€ckkehrte, kam mir Mutter entgegen. Zusammen gingen wir noch einmal zum Parkhaus hinauf. Gegen€ber vom Parkhaus fiel uns das Altenheim mit dem lustigen Namen Lisl Peter auf. Anschlie€end liefen wir €ber den Kirchplatz und die Pinzonerstra€e zur aufgelassenen Trasse der Fleimstaler Bahn. Diese war zu einem Wander- und Radweg umfunktioniert worden. Von dort aus hatten wir einen guten Blick auf das Etschtal und unter anderem auch auf die Vill, Neumarkt und Pinzon. Links vom Weg waren meterhohe St€tzmauern, rechts Gel€nder. Am Rande des Weges waren interessante Stationen mit Schildern aufgebaut und befanden sich immer wieder Sitzb€nke mit Blick auf das Etschtal. Uns kamen einige andere Wanderer und auch Radfahrer entgegen. Aber es waren nur sehr wenige. Die Strecke bis zum Viadukt der einstigen Fleimstalbahn, welche €ber einen Abgrund einen Bogen machte, war auf Grund von B€umen und Geb€sch oft schattig; beim Viadukt €nderten wir die Richtung und gingen wieder allm€hlich zur€ck in Richtung Montan. Aber der Weg stieg jetzt st€rker als zuvor an. Mutter machte an diesem Tag die Anmerkung, es sei eine Schande, da€ die Familie Au€erstorfer einst diese sch€ne und abwechslungsreiche Gegend verlassen h€tte. Jahrezehntelang war man auf der Autobahn Richtung S€den gefahren, hatte aber nicht gewu€t, wie sch€n es hier links und rechts von ihr war. Nachdem wir die M€hlner Stra€e €berquert hatten, ging es so richtig in den schattigen Wald hinein. Etwas sp€ter kam ein langer, ehemaliger, beleuchteter Eisenbahntunnel, welchen wir zu Fu€ durchquerten. Bei meinem letzten Besuch im Herbst 2017 hatte ich daran gedacht, am Torrente (italienisch f€r Sturz- oder Wildbach) Avisio entlang in die Dolomiten einzubiegen und €ber diese wieder nach Hause zu radeln. Weil ich von dem Rad- und Fu€weg auf der ehemaligen Trasse der Fleimstalbahn aber nichts gewu€t hatte, w€re ich damals s€dlich bis zur M€ndung des Avisio in die Etsch bei Lavis geradelt, um dort dann umst€ndlich am Avisio entlang ins Fleimstal zu fahren. Die Strecke auf der ehemaligen Fleimstalbahn d€rfte aber nicht nur k€rzer, sondern bez€glich der Steigungen auch noch wesentlich einfacher sein. Vermutlich ein Geheimtip, welchen ich aber damals auf meiner Landkarte vom ADFC nicht hatte herauslesen k€nnen. Als Radfahrer neigt man dazu zu glauben, da€ es an Fl€ssen entlang immer flach ist. Doch wenn sich diese Fl€sse ins Gel€nde eingegraben haben, kann man ihnen oft nicht direkt am Ufer entlang folgen. Wenn es €berhaupt Stra€en gibt, f€hren diese oft in einem ewigen Auf- und Ab sowie einem Zickzackkurs an den Fl€ssen entlang. Oder man mu€ die Problemstellen weitr€umig umfahren. Das Geschriebene gilt zum Beispiel f€r den Innradweg zwischen €tztal Bahnhof und Imst. Als wir uns oberhalb unseres Ausgangspunktes, der Ortschaft Montan, befanden, stiegen wir auf einem Weg durch den Wald wieder zum Dorf hinab. Dabei kamen wir an einer Kneippanlage vorbei. Zuerst kam ein kleines Kneippbecken f€r die H€nde. Dann folgte ein zweites, gr€€eres mit Natursteinen f€r die F€€e. €ber Montan thronte das Schlo€ Enn. Ich sah mir die Kirche von innen an. Als ich wieder ins Freie trat, schenkte mir meine Mutter ein Ein-Cent-St€ck. Sie hatte es eben auf dem Boden vor der Kirche gefunden gehabt. Es war inzwischen Mittag geworden. Wir liefen €ber alte, gepflasterte Gassen und Stra€en wieder allm€hlich zum Auto hinab. Mutter gefiel ein sehr altes Haus. Weil hier alle Gesch€fte Mittag €ber geschlossen hatten, fuhren wir wieder auf den gro€en Parkplatz beim Schwarzenbach. Von dort gingen wir €ber kleine Gassen ins Zentrum von Auer, wo wir beim B€cker wieder etwas kauften. Der Himmel war kurz einmal sehr dunkel geworden, aber es regnete nicht richtig. Kurze Rast auf einer Bank, wobei wir etwas a€en. Auf dem R€ckweg zum Auto zeigte mir Mutter unterwegs die Pension, wo sie leider keine Ferienwohnung mehr bekommen hatte. Zur€ck beim Hof in Branzoll fragte ich einen der Arbeiter auf dem Feld, ob ich einen Kopfsalat haben k€nnte. Er schnappte sich ein Messer und sammelte uns allerlei Gem€se zusammen, wobei ich ihn dabei begleiten [continued in next message] --- SoupGate-Win32 v1.05 * Origin: you cannot sedate... all the things you hate (1:229/2) |
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