From: bavariasound@chiemgau-net.de
In article ,
Bodo G. Meier wrote:
>> Es war an meinem 25. Geburtstag, als sich mir in Qu€bec eine Frau
>> schenkte. Doch was war es wert? Sie war ihrer eigenen Aussage nach
>> verheiratet. Ich hatte keine feste Arbeit. Und wir kannten uns erst
>> seit anderthalb Monaten, also noch nicht einmal ein halbes Jahr.
>> Damit also eigentlich gar nicht. Da geht sowas halt nicht.
> Du hast das /Geschenk/ aus den genannten Gr€nden also nicht annehmen
> k€nnen, wenn ich das bei der Lekt€re richtig verstanden habe.
Ich war vorsichtig, weil ich Leute und Kultur nicht kannte.
>> Sp€ter wurde ich von ihrem Mann gefragt, ob ich verheiratet war.
> Von ihrem Mann oder exFreund?
Von ihrem Mann. Sie war mit ihm verheiratet. Ich durfte dann auch noch
(allein) mit ihm in der Backstube arbeiten. Sobald die beiden
zusammenkamen, stritten sie nur. Um das gemeinsame Haus. Um die
Waschmaschine, welche sie von ihrer Mutter zur Heirat geschenkt bekommen
hatte. Warum heiratet man jemanden, wenn man dann nicht mit ihm
klarkommt und nur mit ihm streitet? Den Sinn dahinter habe ich bis heute
nicht verstanden.
Irgendwie nahm die gute Dame keine R€cksicht auf die Gef€hle von
irgend jemanden. Sie war ziemlich schwierig und kompliziert.
Was ich bis heute vermute, ist, da€ sie einfach nichts sagen kann oder
sich zu sagen traut. Wenn sie etwas nicht will. Statt dessen verh€lt sie
sich dann entsprechend. Das war ja bei ihrem neuen Freund auch nicht
anders. Sie war damals in La Sarre gar nicht aufgestanden, um sich von
ihm zu verabschieden. Statt dessen brachte sie mich sp€ter nach Saint
Pascal zum Bus, wo sie mich auch noch umarmte. Aber so geht das halt
einfach nicht. Sie kann nicht zu jemanden ins Haus ziehen und dann
gleichzeitig mit einem anderen herummachen. Vielleicht war das die
Angst vor irgendwas, warum sie sowas machte. Zum Beispiel die Angst,
allein zu sein. F€r mich ist das eher kein Problem.
Es ist eine gro€e Wunde von damals geblieben. Aber im Nachhinein w€€te
ich noch immer nicht, was ich h€tte anders machen sollen. Ich denke, ich
hatte das beste gemacht - f€r alle. Geh€rt hatte ich von den Leuten
sowieso nie wieder irgendwas. Ich wollte es nicht glauben, aber dabei
war es mir schon von vornherein klar gewesen.
War ein anstrengender Sommer gewesen, damals, in Qu€bec. Ich hoffe sehr,
da€ ich nie wieder nach Kanada mu€.
> Vielen Dank f€r Deine M€he mit diesem Bericht.
Ich hatte gut einen Monat daf€r gebraucht. Arbeiten mu€ man schlie€lich
auch noch. Und meine Mutter hatte neulich gemeint, sie h€tte ihn "eben
so schnell 'mal" gelesen.
Da war ich wirklich deprimiert.
Danke.
A.
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* Origin: you cannot sedate... all the things you hate (1:229/2)
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