
| Msg # 103 of 5072 on ZZDE4410, Saturday 8-15-25, 1:42 |
| From: ALEXANDER AUSSERSTORFER |
| To: ALL |
| Subj: Fahrbericht (vom 07. Juni 2024): Der Gei |
From: bavariasound@chiemgau-net.de Der Geisterplatz von Gargazon Freitag, den 07. Juni 2024 Zu Beginn der Arbeiten €ber diesen Tag fiel mir nicht recht etwas ein, was erw€hnenswert gewesen sein k€nnte. Aber ich saugte mir dann doch noch ein bi€chen was aus den Fingern. Hilfe. In der Nacht regnete es. Als ich aber etwas sp€ter zum Abort ging, leuchteten auch schon wieder die Sterne €ber mir. Es wurde dann ein sonniger und warmer Tag. Am Morgen sa€ ich auf der Terrasse des Wirtshauses, zu welchem der Campingplatz geh€rte, und sah mir den Sonnenaufgang an. Meine Blickrichtung ging gegen S€den, €ber den Haidersee zum Ortlermassiv. Nat€rlich konnte man den eigentlichen Sonnenaufgang nicht sehen, weil €stlich von Sankt Valentin hohe Berge die Sicht auf unser Gestirn verdeckten. Aber es war sch€n anzusehen, wie das Ortlermassiv sanft von mit einem rosafarbenen Licht von der Sonne geweckt wurde. Welch ein gro€artiges Schauspiel! Deshalb war ich gestern hier geblieben. Ich war mutterseelenallein. Alle anderen schliefen noch. Solch ein Schauspiel zu verschlafen! F€r mich war das nicht zu verstehen. Viertel nach sieben brach ich dann auf. Zuvor hatte ich noch den Schl€ssel in einen gro€en Briefkasten neben der Schranke geworfen. Darauf hatte man mit einem schwarzen Klebeband ganz gro€ die drei Buchstaben KEY angebracht gehabt. Key? Vermutlich war das der italienische Familienname des Betreibers. Auf meiner Rechnung von gestern stand aber kein Name. Ich hoffte nur, da€ das pa€te und warf den Schl€sselanh€nger ein. Einen Schl€ssel hatte ich ja nicht bekommen. Dann schob ich hoch zum Supermarkt und €berquerte dort die Stra€e. Allm€hlich verlie€ ich Sankt Valentin €ber den Waldweg Richtung D€rfl. Bei der Villa Waldk€nig links vom Weg war die Stra€e wegen Bauarbeiten gesperrt, weshalb ich einen kleinen Umweg machen mu€te. Das war schade, weil es abw€rts ging, ich einige gestiegene H€henmeter verlor und damit kurz sp€ter noch einmal machen mu€te. Kurz vor D€rfl kamen mir einige Buben zu Fu€ entgegen. Vermutlich waren sie auf dem Weg in die Schule. Man gr€€te mich. Ein lustiger Dialekt! Bis D€rfl stieg der Weg an. Ich erreichte die ersten H€user. Links von mir h€rte ich kurz sp€ter in einem Geb€ude eine Melkmaschine. Dann bog ich rechts in eine Stra€e ein und fuhr wieder leicht abw€rts. Rechts vom Weg befand sich jetzt eine gro€e Wiese mit Rindviechern. Mir kam ein Bauer mit einem Stecken entgegen. Nachdem der Bauer an mir vor€bergegangen war, hielt ich an, um noch ein letztes Bild von Sankt Valentin mit meiner Kamera zu machen. Eine hochgewachsene, schlanke Kuh mit schwarzen Augen wetzte mit ihrem Kopf an einem der Stempen vom Zaun, so da€ dieser gerade nur so bedrohlich schwankte und umzufallen drohte. Ich blickte dem Bauern nach und fragte mich, wie und von was die Einheimischen hier lebten. Und was sie vom Reschenstausee hielten. Kurz sp€ter kam ein St€ck Wald. Links von mir am Weg wieder ein Zaun. Dort im Wald sah ich - K€he. Als ich den Wald verlie€, lagen die herrlichsten und pr€chtigsten Wiesen vor mir, die ich in meinem ganzen bisherigen Leben €berhaupt jemals gesehen hatte! So h€tte wohl das ganze Vinschgau aussehen k€nnen, wenn nicht der Reschenstausee gewesen w€re. Und wozu das ganze? Damit man Tag und Nacht seine Computer laufen lassen konnte? Wieder hielt ich an, um ein Bild von dieser herrlichen Pracht aufzunehmen. Leider war es noch sehr fr€h und lag die Wiese im Schatten, weshalb das Bild sehr dunkel geworden ist. Der Weg stieg wieder allm€hlich an, bis ich beim Alpgrabenbach mit 1.540 m H€he den h€chsten Punkt der Stra€e erreichte. Mein Fahrradcomputer zeigte jedoch nur 1.499 m an. Ich hatte diesen unterwegs jedoch auch nie kalibriert. Links und rechts vom Bach standen meterhohe Stauden. Und ein Maschendrahtzaun. Dort trat ich in die Wiese und entleerte mich. Schade, hier €berhaupt in die Wiese treten zu m€ssen. Gleich nach dem Bach lag links vom Weg ein kleiner Park- oder vielmehr Ausweichplatz. Dort stellte ich mein Fahrrad zur Seite, holte wieder meine Kamera heraus und machte eine Bildaufnahme. Von hier aus sah man erstmals etwas ins Tal hinab. Einige Geb€ude blitzten und funkelten in der aufgehenden Sonne auf. Das vor mir liegende Tal erstreckte sich in Ost-West-Richtung. Damit w€rde weiter unten wohl schon die Sonne am Himmel stehen, obwohl ich mich hier heroben noch im Schatten der Berge befand. Es war so v€llig anders als die gestrige Route. Endlich sah man etwas! Ich r€umte die Kamera wieder ein, machte mich abfahrbereit und wartete noch, bis ein wei€es Auto mit drei Mann Besatzung an mir vor€bergefahren war. Dann fuhr ich los. Es ging abw€rts. Ich rollte an der Ortschaft Alsack vorbei. Die Stra€e fiel jetzt steil ab. Ich lie€ mein Fahrrad frei laufen und erreichte kurzzeitig eine Geschwindigkeit von 58,28 km/h. Meine selbst aufgebauten Laufr€der verrichteten tadellos ihre Dienste. Nichts schlug oder lief unrund. Bei Ulten sah ich eine Abzweigung mit einem Hinweisschild auf einen Radweg. Daher bremste ich scharf ab. Die mit Keramik beschichteten Felgen arbeiteten trotz der 22 kg Zuladung tadellos. Die Stra€e f€hrte nach Burgeis. Da ich nach Mals wollte, fuhr ich geradeaus weiter. Bei einem kleinen alleinstehenden Haus links von der Stra€e werkten ein junger und ein €lterer Mann mit einer Sense im Garten. Der j€ngere Mann trug einen Schnauzer und hatte schwarze Haare. Der €ltere Mann war bartlos rasiert, seine Haare bereits schneewei€. Ich gr€€te sie im Vorbeifahren. Sie warfen mir nur fragende Blicke zu. Kurz sp€ter mu€te ich wieder bremsen. Die Stra€e machte allm€hlich eine Rechtsreibe und lief auf ein Waldst€ck zu. Schade. Ich h€tte gerne 60 km/h und mehr erreicht. Doch auf der un€bersichtlichen Kurve im Wald traute ich mich nicht mehr und blieb bei Geschwindigkeiten unter 40 km/h. Und dann tauchten pl€tzlich die ersten H€user vor mir auf. Auf einem Schild neben der Stra€e standen in wei€en Buchstaben auf braunem Hintergrund die vier Buchstaben: Mals. Mals erlangte durch den Film "Das Wunder von Mals" €berregionale Bekanntheit. 2014 wurde hier eine Volksabstimmung durchgef€hrt, woraufhin sich Mals zur pestizidfreien Gemeinde erkl€rte. Aber was war es wert? Die Volksabstimmung wurde 2018 vom Landesgericht Bozen f€r ung€ltig erkl€rt, weil die Zust€ndigkeit nicht bei der Gemeinde gelegen h€tte. Das Verbot h€tte von der Gemeinde gar nicht erst angeordnet werden d€rfen. €ber 70 % der Bev€lkerung wollte etwas, hatte es aber nicht zu wollen. So konnte man die Demokratie auch aush€len. Politik mu€ der Allgemeinheit dienen. Nicht sie beherrschen. Die Aufgabe der Politik ist es, f€r ein geordnetes Zusammenleben zu sorgen. Dabei mu€ alles und ein jeder ber€cksichtigt werden. [continued in next message] --- SoupGate-Win32 v1.05 * Origin: you cannot sedate... all the things you hate (1:229/2) |
328,097 visits
(c) 1994, bbs@darkrealms.ca